Informationen zum Namensgeber
der Kapelle in Dörflas
Historisch gesichert ist, dass Nikolaus von Myra im dritten bis vierten Jahrhundert nach Christus in Kleinasien lebte, geboren zwischen 270 und 286 in Patara. Sein Vater hieß Euphemius, seine Mutter Anna. Sie waren begütert, wohltätig und lebten dem Sohn das Christsein vor. Es war die Zeit der letzten Christenverfolgungen. Sein Onkel Nikolaus (der Ältere) war vor ihm ebenfalls Bischof in Myra. Er weihte ihn zum Priester. Seine Eltern starben beide an einer Pestepidemie. Sein geerbtes Vermögen teilte Nikolaus unter die Armen. Nach dem Tod seines Onkels pilgerte Nikolaus ins Heilige Land. Er wollte an den Orten, wo Jesus gelebt hatte, beten und sich in der Einsamkeit auf seine nächsten Aufgaben vorbereiten. Als er zurückkam rief ihn das Kirchenvolk zum Bischof von Myra aus.
In der letzten Christenverfolgung um 310 unter dem Kaiser Galerius wurde Nikolaus eingesperrt und misshandelt. Es wird berichtet, dass er Spuren von diesen Misshandlungen an sich trug. Er bekam den Beinamen „der Bekenner“. Wahrscheinlich war er auch auf dem großen Konzil von Nicäa dabei, auf dem vor allem die Fragen um die Trinität Gottes behandelt wurden.
In der ersten Christenheit wurde nicht der Geburtstag, sondern der Todestag gefeiert, die Heimkehr zu Gott. Nikolaus Todestag war ein Freitag, der 6.Dezember. Man hat errechnet, dass im Jahr 345 der 6. Dezember auf einen Freitag gefallen ist. Je nach Quelle werden auch der 6.12. 326, der 6.12.351 oder der 6.12.365 als Todesdatum angegeben.
Seine Verehrung, die auf vielen seiner guten Taten beruhte, wird ab dem 6. Jhd. in Kleinasien bezeugt. In den slawischen Ländern, besonders in Russland, wird er als Hauptheiliger verehrt. 1087 wurden seine Gebeine von Myra nach Bari in Unteritalien gebracht. Dort wurde für ihn eine eigene Kirche gebaut. Seitdem wurde er auch in den westeuropäischen Ländern und in Deutschland verehrt. Im Mittelalter galt
er auch u. a. als der Patron der Reisenden.
Zum Denkmaltag 2007 übergab Frau Pastorin Kern aus Nürnberg eine von ihr selbst gemalte Nikolausikone. Ikonen sind Fenster zum Himmel. Evangelische Christen beten Ikonen nicht an. Sie lernen von früher lebenden herausragenden Christen, wie christlicher Glaube sich im Alltag bewähren kann.
Ein wunderbares Kleinod verdanken wir Herrn Klaus Springer aus Schleiz: In mühevoller Kleinarbeit erstellte er ein maßstabgerechtes Modell der Kapelle.
Quellen im Internet: