Liebe Mitglieder des Fördervereins, liebe Freunde der Nikolauskapelle Dörflas,
vor einem Jahr hat Pfarrer Hofmann in der Vorweihnachtszeit eine Andacht geschrieben. Es war absehbar, dass zum Weihnachtsfest kein Gottesdienst in unserer Kapelle stattfinden konnte hinsichtlich der hohen Inzidenzzahl der Coronapandemie – wohl bisher einmalig in der Kirchengeschichte. Er sprach die Hoffnung aus, dass 2021 wieder ein Festgottesdienst stattfinden könnte. Nun leben wir in der vierten Welle der Pandemie und müssen wiederum leider die diesjährigen Festgottesdienste absagen. Mir fielen dieser Tage nachfolgende Sätze über die vier Kerzen am Adventskranz in die Hände. Ich möchte damit alle von Euch zum diesjährigen Advent und zur Weihnacht grüßen.:
Vier Kerzen im Advent
Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Zweck mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.
Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie liebhaben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, aber, ihr sollt doch brennen!“ Doch da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst, denn ich heiße Hoffnung. Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden!“ Voller Freude nahm das Kind von der Kerze „Hoffnung“ Licht und zündete die anderen Kerzen wieder an.
Das ist ja das Wunder der Weihnacht, dass Gott unserem Herrn und Heiland Jesus Christus hat Mensch werden lassen. Er bringt uns die Liebe Gottes und seinen Frieden – ohne unsere Verdienste – in eine oft so lieblose und friedlose Welt. Wer sich im Glauben und Vertrauen an ihn hält, der muss nicht hoffnungslos sein – auch nicht angesichts der vierten Pandemiewelle.
Ich habe die Hoffnung, dass wir 2022 wieder unsere Festgottesdienste zu Weihnachten und zum Neuen Jahr feiern können. Dankbar zurückblickend, dass viele von uns vor der Ansteckung bewahrt geblieben sind oder wieder gesunden durften.
Gott schenke Euch allen solche Hoffnung und inneren Frieden. Er stärke Euren Glauben und lasse Euch wachsen und reifen in seiner Liebe.
Herzlichen Gruß zu Advent und Weihnacht 2021
Euer Pfarrer i.R. Klaus Herden